haupt- und realschule großheide

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“Grabungsprotokoll”
Herbert Müller
(Ausschnitt)

(nach dem Plan des Massengrabs nach der Ausgrabung 1952)

 

Spurensuche

Das KZ Engerhafe

Am 4.11. besuchten die 9. Klassen der Realschule und SchülerInnen aus den WPK Geschichte und Kunst das Mahnmal KZ Engerhafe.

Anlass für den Besuch war die Ausstellung  “Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst” mit Werken des Künstlers Herbert Müller.

Kaum jemand weiß, dass vom 21. Oktober bis zum 22. Dezember 1944 in dem kleinen Dorf Engerhafe, in der Nähe von Georgsheil, 2000 Häftlinge in einem KZ eingesperrt waren. Unter unmenschlichen Bedingungen mussten die Gefangenen in Aurich einen Panzergraben bauen. Jeden Morgen wurden sie zu Fuß nach Georgsheil getrieben, dann mit dem Zug nach Aurich transportiert. Vom Bahnhof Aurich aus mussten sie dann wieder mehrere Kilometer zu ihrem Einsatzort laufen. Ohne medizinische Versorgung, fast verhungert und unzureichend gekleidet starben in den zwei Monaten 188 der Gefangenen. Sie wurden in einem Massengrab verscharrt.
Erst 1952 wurden die Toten in Einzelgräbern und teilweise in ihrer Heimat bestattet.

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Herbert Müller, der in der Nähe von Engerhafe lebt, hat in eindrucksvollen Bildern das Leiden der Gefangenen und das Grauen der KZs dargestellt.

 

 

In der alten Engerhafer Kirche und im Gulfhof Ihnen, in deren unmittelbarer Nachbarschaft das KZ war,  hängen sie zusammen mit Bildern, die Müller nach einer Reise nach Kambodscha gemalt hat. Dort wurden durch das
Pol-Pot-Terrorregime von 1975 - 1979 etwa zwei Millionen Menschen gefoltert und ermordet.

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Herbert Müller erklärte uns zu Beginn in der Kirche und dann im Ausstellungsraum des Gulfhofs seine Bilder. Er will an die Geschehnisse in Engerhafe und in Kambodscha erinnern.

“Kambodscha ist auf den ersten Blick sehr weit weg. (...) Dann stand ich auf den ‘Killing Fields’ - und es war, als stände ich auf dem Friedhof Engerhafe. Es ist so weit weg und doch so nah. Da ist eine absolute Parallele. Wieder Qualen, wieder das Auslöschen von Menschen, die anonym verscharrt worden sind. (...)” So begründet Herbert Müller im Katalog der Ausstellung, warum er Engerhafe und Kambodscha nebeneinander stellt.

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Herbert Müller vor seinen  Bildern

Die Ausstellung und der Besuch des Denkmals waren sehr beeindruckend für die SchülerInnen und die begleitenden Lehrkräfte.

Wir möchten uns ganz herzlich bei Herrn Müller bedanken, der sich Zeit für uns genommen hat und alle unsere Fragen geduldig beantwortet hat.

Mehr zum Künstler auf seiner Homepage: www.herbert-mueller-ostfriesland.de

Im Rahmen des Geschichts- und Deutschprojekts “Auf den Spuren von Anne Frank” besuchten die 9. Klassen der Realschule im Dezember auch das Durchgangslager Westerbork / NL und im Februar die KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen.

  • Bericht über den Besuch in Westerbork / NL
  • Bericht über den Besuch der KZ Gedenkstätte Bergen Belsen
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